Häufig gestellte Fragen

Mit welcher Ausrüstung filmst du?

Meine Filmausrüstung:

- Sony FDR-AX 53

- GoPro Hero 5

- iPhone 12 Pro Max

- DJI Phantom 4

 

Schnittprogramm:

- MAGIX Video deluxe Premium 2016


Wie fängst du unterwegs vom Boot deine Drohne?

Ich stoppe das Boot auf, fliege sie seitlich heran und fange sie dann. Das klappt bei geringem Wellengang ganz gut.


Wie lädst du auf Langfahrt deine Batterien auf? Du hast keine Solarpanele und keinen Generator.

Zur Stromversorgung unterwegs:

Früher habe ich die Batterien immer mit der Maschine geladen. Ich habe eine Lichtmaschine, die bis zu 115 A liefert. An Bord habe ich 2 AGM-Verbraucherbatterien mit je 180Ah. Früher genügte das, da wir halt nur ein paar Tage im Jahr nachts durchsegelten oder ankerten. Meistens waren wir in Marinas mit Landstromanschluss. Es ist auch eine Rechenaufgabe. Eine Solaranlage oder ein Windgenerator kosten wohl so um die 1500 Euro mit allem drum und dran. Mit meiner Lichtmaschine kann ich in einer Stunde ca. 100 AH erzeugen und

benötige dafür ca. 1 Liter Diesel (ca. 1,50 Euro). Also kosten mich 1000 Ah etwa 15 Euro, ganz grob gerechnet. Ich müsste schon etwa 100.000 Ah mit der Solaranlage oder mit dem Windgenerator erzeugen, um die Investition hereinzuholen. Bei einem geschätzten Tagesverbrauch von 200 Ah dauert das 500 Tage auf See. Wir waren damals etwa 20 bis 30 Tage im Jahr ohne Landstrom. Deshalb lohnte es sich früher für uns noch nicht.

 

Update 2019: aber, jetzt sind wir auf Langfahrt!

Im Mai 2019 habe ich eine Solaranlage nachgerüstet, da wir nun doch deutlich weiter von der Küste entfernt fahren:

4 semiflexible Module mit je 120 Wp, jeweils 2 Module sind in Reihe geschaltet und 2 Solarregler von Victron 100/20 sind im Einsatz.


Wie machst du es, mehrere Tage einhand nachts durchzufahren? Vertraust du auf dein Glück?

Mehrere Tage einhand durchzufahren, ist tatsächlich eine zusätzliche Herausforderung und auf sein Glück sollte man sich nicht verlassen, haben darf man es natürlich. Ich habe aktives AIS, dass heißt, ich bin auch für andere Schiffe sichtbar, was meiner Meinung nach sehr wichtig ist. Denn dann können auch die anderen Schiffe ggf. eher Korrekturmaßnahmen einleiten. Nichtsdestotrotz stehe ich je nach Schiffsverkehr, Wellengang und Sichtweite alle 20 bis 30 min auf und schaue nach dem Rechten. Das hat bisher immer gut funktioniert und ich bin bisher noch in keine brenzlige Situation geraten. Ich stelle mir den Wecker im Handy gleich für die nächsten 8 Mal, habe aber noch kein Mal verschlafen.

 

Das ist für mich in den ersten beiden Nächten extrem hart. Danach bin ich in einem guten Rhythmus. Ich lege auch tagsüber Schlafphasen ein, je nachdem wie ich den Schlaf brauche. Solche Fahrten macht man in der Regel fernab der Küste. Zu küstennah würde ich es nicht wagen. Auch bei zu dichtem Schiffsverkehr oder ganz geringer Sichtweite geht es nicht.

Ich bin auch in dem Film "Nordsee und Skagerrak" drei Nächte einhand durchgefahren. Das war mein erstes Mal und über die Biskaya mein zweites.


Autopilot: In deinen Filmen vertraust du offensichtlich über lange Strecken und auch bei viel Wind und Welle deinem elektrischen Autopiloten. Was hast du für ein System installiert? Ich kann mich auf meinen Autopiloten nur bei leichtem Wellengang und nicht einmal auf allen Kursen verlassen, und bevor ich da zu viel suche, würde ich gerne wissen, was denn praktisch überhaupt möglich ist.

Ja, er ist auch bei mir ein Alptraum! Aber ganz so

schlimm wie bei dir scheint es bei mir nicht zu sein. Ich habe einen Raymarine ST6002 mit Gyro-Kompass. Auch bei mir tut er sich oft sehr schwer. Ich kalibriere ihn jedoch unterwegs nach und passe ihn so gut wie möglich an die Verhältnisse an (User-Calibration).

Wenn ich mich recht entsinne, sind es 2 Einstellungen die ich anpasse.

a) Response (1,2,3)

b) Windtrimm (1-10)

Das braucht ein wenig Übung und viel Probieren, um die richtigen Einstellungen für die entsprechenden Verhältnisse zu finden, aber er fährt dann ein wenig zuverlässiger. Ich suche jedoch im Moment eine andere Lösung. Wahrscheinlich komme ich um eine Windfahne nicht herum. Mag die eigentlich nicht, da es

zusätzliches Gewicht am Heck bedeuten würde und die Jambo sowieso leicht hecklastig ist. Am liebsten wäre mir ein gut funktionierender, selbst lernender, sich den Bedingungen anpassender, elektrischer Autopilot mit hydraulischer Schubstange.

 

Update Mai 2019:

Ich habe einen Navico NAC-2 Autopilot Computer nachgerüstet und habe die Probleme nicht mehr. Es läuft nun richtig super.


Bodenplatten: In einem Film zeigst du dein Getränkelager unter der Bodenplatte am Niedergang. Würde ich auch gerne dran, aber diese Platte ist bei mir von der Werft fest verklebt. Ist das bei deinem Schiff anders oder hast du die Verklebung gelöst? War das schwer?

Die sind tatsächlich nur verschraubt und nicht geklebt.